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Regionales

14:13 Uhr | 31.08.2020

Unklarheiten beim Thema Elefantenreservat

Mehrere Tierschutzorganisationen und auch Besucher kritisierten in den zurückliegenden Wochen die Zustände bei der Tierhaltung im Elefantenreservat und Erlebnispark Starkenberg. Auch beim Veterinäramt sind, nach Angabe des Landratsamtes, mehrere Anzeigen eingegangen. Auf Nachfrage unserer Redaktion zu dem Sachverhalt hieß es: "Die Anforderungen der Leitlinien für die Haltung, Ausbildung und Nutzung von Tieren in Zirkusbetrieben oder ähnlichen Einrichtungen werden eingehalten...Für eine unsachgemäße Haltung der Tiere oder gar für eine Tierquälerei gab es keine Anzeigen."

 

Bei einem Schriftwechsel, der unserer Redaktion vorliegt, zwischen dem Veterinäramt und der Tierschutzorganisation Animals Rights Watch hingegen, kommt das Landratsamt zu einem anderen Ergebnis. Hier listen die Tierschützer 16 Verstöße gegen eine ordnungsgemäße Tierhaltung auf. Daraufhin teilt das Veterinäramt mit, dass man diesen Vorwürfen nachgegangen sei. Auf Nachfrage der Tierschützer heißt es hier, anders als in der Mitteilung an unsere Redaktion: "... es konnten nicht alle durch Sie festgestellten Mängel bestätigt werden. Zu Ihrer 2. Frage ist zu sagen, dass Maßnahmen eingeleitet wurden." Demnach scheint sich ein Teil der Mängel aus Sicht des Veterinäramtes bestätigt zu haben und entsprechende Maßnahmen auch notwendig geworden zu sein. 

 

Wir haben beim Veterinäramt nachgefragt, dort bestätigt man inzwischen das Problem, welches der Park vor allem mit Hühnern gehabt haben soll. So habe sich der Betreiber zum Kauf von Masthühnern entschieden, dies sei aber die falsche Rasse, für einen Freizeitpark. Nachdem dies vom Veterinäramt bemängelt wurde, habe der Inhaber die Hühner allerdings komplett wieder abgegeben. Dieser hat sich jetzt auch selbst zu Wort gemeldet. "...die Verletzung des Huhns war fingernagel-groß und wie bei allen Lebewesen bekommen sich selbst Hühner mal ins Streiten und picken sich, dies können wir leider nicht verhindern", erläutert ein Vertreter der Familie Weisheit.

 

Auch würden keine Elefantenhaken benutzt, dies sei eine Lüge. Bei diesem Vorwurf beziehen sich die Tierschützer auf eigene Videoaufnahmen, die auch unserer Redaktion vorliegen, bei welcher in der Manege neben einer Peitsche auch ein länglinger Stab benutzt wird. Bei den Bildern der angeketteten Elfanten handele es sich um einen Gesundheitscheck der Tieren, bei welchem diese kurzzeitig angebunden werden müssten, teilen die Betreiber mit. Auch das Veterinäramt des Landkreises schließt sich der Meinung an, dass es den Elefanten in Starkenberg deutlich besser gehe, als bei der früheren Reisetätigkeit der Familie Weisheit. Erst heute sei eine Kontrolle in Starkenberg durchgeführt worden, und erneut sei es zu keinen Beanstandungen gekommen.

 

Der Betreiber kommt in seiner Presseinformation zu einem Schluss, warum Tierschutzorganisationen seinen Park so kritisch sehen: "Diese sogenannten Tierrechtler machen uns das Leben schwer, um mit Ihren Lügen Aufmerksamkeit zu erreichen, um somit noch mehr Spendengelder einzutreiben, denn Nichts lässt sich besser verkaufen als angeblich gequälte und misshandelte Tiere."

 

 

 

Zu Verdeutlichung der Vorwürfe haben wir die durch Animals Rights Watch (im originalen Wortlaut der Anzeige) gemeldeten Verstöße hier aufgelistet:

 

1. Verletztes Pferd ohne jegliche Behandlung

2. Die Pferde sind ganztags in ihren Boxen und dürfen nur kurz raus, wenn eine Vorführung ist. Kein Weidegang oder Auslauf. Wurde uns vom Personal vor Ort so bestätigt!

4. Verschmutztes Trinkwasser und kein Futter bei den Wollschweinen

5. Kein Trinkwasser und kein Futter bei den Enten. Einige Enten haben auffällige Schwellungen am Hals/Brustkorb

6. Kein Futter und verschmutztes Trinkwasser beim Zebroid

7. Müll im Hasengehege gefunden. Selbst die Parkbesucher dürfen in das Gehege, was enormen Stress für die Hasen bedeutet, da sie schließlich Fluchttiere sind. In anderen Einrichtungen sind sogar schon Hasen umgekommen

8. Starker Ammoniakgeruch im Pferdestall. Alles voller Fliegen und Spinnweben. Es wurde 1-2 Tage gar nicht ausgemistet. Der Boden ist feucht und voller Kot gewesen. Die schwarzen Pferde hatten kaum noch Einstreu und mussten auf den harten Boden stehen (ist die Pferdebox für beide überhaupt groß genug???)

9. Ein stark krankes und verletztes Huhn. Kann kaum noch laufen. Nekrotische Wunde am Rücken. Huhn hatte schon Kurzatmigkeit. Fliegen überall. Gefahr, dass die Fliegen Eier in die Wunde legen. Gefahr einer starken Infektion bis hin zur Sepsis. Keine Behandlung der Wunde!!!

10. Ein weiteres Huhn ebenfalls mit 2 Wunden am Rücken. Unbehandelt!

11. Alle Hühner sehr aufgedunsten und konnten kaum bis gar nicht mehr laufen

12. Webender Elefant als Zeichen einer psychsichen Erkrankung aufgrund langer Gefangenschaft in Kettenhaltung. Ein Gutachten liegt vor.

13. Wir haben Zeugenaussagen, dass die Elefanten zeitweise auch tagsüber lange angetettet sind, was ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellt.

14. Einsatz der Peitsche während der Elefantenvorführung. Elefanten wurden gepeitscht, als sie nicht das machten, was sie sollten 

15. Herr Weisheit hatte zur Vorführung einen sogenannten Elefantenhaken dabei, den er mit Sicherheit auch im Notfall genutzt hätte! Aufnahmen liegen vor!

16. Die französiche Bulldogge war eingesperrt gewesen in einer Pferdebox.

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