16:22 Uhr | 10.01.2022
In der Presse sowie in den Sozialen Medien wird aktuell sehr lebhaft über die Umbaupläne des Altenburger Lindenau-Museums diskutiert – insbesondere über die neu zu gestaltende Eingangssituation. Dies nehmen die Bündnisgrünen im Altenburger Land zum Anlass, ihren – durchaus wohlwollenden Standpunkt zum vorgestellten Entwurf – zur Diskussion zu stellen.
Am Giebel des Lindenau-Museums steht 'ALLES NEU'. Wie ernst ist das gemeint? Soll nicht doch lieber alles beim Alten bleiben? Für Grünen-Kreissprecherin Chris Junk treffen in der aktuellen Diskussion um die Neugestaltung der Mut und der Willen zur Veränderung diametral auf die Angst, Neues zu wagen und anzuecken. "Es ist natürlich viel einfacher, sich hinter dem Schutzschild Denkmalschutz zu verstecken, als Bauten inklusive An- und Umbauten, zu initiieren und umzusetzen, die unsere Nachfahren in 100 Jahren denkmalwürdig und architektonisch bedeutsam finden."
"Das Lindenau-Museum ist – auch international – die bedeutendste und renommierteste Kultureinrichtung in Altenburg. Von daher ist es für uns selbstverständlich, dass die Umbaupläne der Historie des Gebäudes gerecht werden müssen", so die Bündnisgrüne weiter. "Sie sollen aber auch die Architektursprache der heutigen Zeit sprechen und den völlig veränderten funktionalen Anforderungen genügen. Schließlich besteht der Sinn eines Museums in erster Linie darin, Menschen anzuziehen, Menschen zu begeistern und zu bereichern – ihr Denken und Handeln positiv zu beeinflußen. Lässt sich dies mit einer rückwärts gewandten Neu-Orientierung erreichen? Ich denke, ebenso wie in der Politik, eher nicht!"
"Aus diversen Gesprächen weiß ich, dass die bisherige Eingangssituation mit den schweren, kalten Steinen auf viele Altenburger*innen wie ein trutziger Schutzwall gewirkt hat", ergänzt Junk's Co-Sprecherin Dr. Ilona Jurk. "Ich vermute, dass viele von ihnen – darunter sicherlich auch einige der Kritiker*innen bei Facebook – die Eingangstreppe ins Lindenau-Museum zum letzten Mal in ihrer Schulzeit überwunden haben." Auch sie wünscht sich daher, dass das umgebaute Lindenau-Museum mehr Menschen anzieht und neugierig macht, Hemmschwellen überwindet. "Die geplante Glasfassade für den Eingangsbereich und das Studio Bildende Kunst würden dies durch den offenen und einladenden Blick ins Innere des Museums definitiv befördern", sind sich die beiden Sprecherinnen einig.
Dass der vorgelegte Entwurf sicherlich nicht die einzig mögliche Variante ist und weitere Ideen durchaus herzlich willkommen sind, halten die beiden Sprecherinnen für eine Bereicherung der Diskussion. Aus ihrer Sicht könnten und sollten die Ideen zum Umbau des Lindenau-Museums und der Umgang mit ihnen exemplarisch für die Weiterentwicklung nicht nur der Stadt Altenburg, sondern der gesamten Region stehen. "Altes achten, Neues zulassen, ganz Neues wie Photovoltaik auch auf Denkmalen einfordern – mutig sein!", so Chris Junk. "Wir haben jetzt das Geld und die Chance, Akzente zu setzen. Das ist eine ziemlich einmalige Gelegenheit, die das Lindenau-Museum in den nächsten 50 Jahren vermutlich nicht wiederbekommen wird. Seien wir deshalb offen, 'ALLES NEU' zu denken!"
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