09:49 Uhr | 12.05.2020
In der Diskussion um die Verlegung der zehnten Klassen der Regelschulen in Dobitschen und Lucka an andere Regelschulen im Landkreis geht Grünen-Landessprecher Bernhard Stengele nach seiner Kritik vom 7. Mai weiter in die Offensive. "Mit seinem Alleingang hat CDU-Landrat Uwe Melzer bei vielen Menschen im Kreis unnötig Vertrauen verspielt", erklärt der bündnisgrüne Politiker gegenüber der Presse. "Er hätte die Mitglieder des Kreistages transparent in seine Überlegungen und Entscheidungen einbinden müssen – gerade jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie mit geschlossenen Schulen, Homeschooling und diversen Fragezeichen, wie und wann es konkret weiter geht." "Statt dessen hat er sich an den Gremien im Kreis vorbei zu einem stillschweigenden Erfüllungsgehilfen des Schulamtes in Gera gemacht – ohne die gebotene Rücksicht auf die letztendlich Betroffenen", ergänzt seine Vorstandskollegin Doreen Rath. Mit verlässlicher und weitsichtiger Bildungspolitik hat dies nach Meinung der beiden Bündnisgrünen aus dem Altenburger Land "leider nicht wirklich viel zu tun!"
Was Stengele, Rath und ihre grünen Mitstreiter*innen im Altenburger Land Landrat Melzer im Interesse der betroffenen Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen dringend ans Herz legen, haben sie in einem Acht-Punkte-Katalog zusammengestellt:
1.: Einbeziehung der gewählten Mandatsträger in bildungspolitische Entscheidungen
2.: Vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den gewählten Schüler- und Elternvertreter
3.: Keine Schulschließungen
4.: Rücknahme der Zwangsumsiedlungspläne für Schüler der zehnten Klassen der Regelschule Dobitschen und Lucka
5.: Schaffung der technischen Voraussetzungen an den Schulen, damit grundlegende Hygieneregeln dauerhaft eingehalten werden können (wie z.B. Seife und ausreichend Papierhandtücher auf den Toiletten)
6.: Ausbau der digitalen Infrastruktur an den Schulen, die Angebote des Wirtschaftsministerium nutzen.
7.: Bereitstellung von genügend digitalen Endgeräten an den Schulen, um die Schüler an digitale Lerninhalte heranführen zu können
8.: Transparenz im kommunalpolitischen Handeln
"Bildung ist das höchste Gut", so Rath, "deshalb muss das verloren gegangene Vertrauen auf Seiten der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte unbedingt zurück gewonnen werden. Dazu geben wir dem Landrat unsere acht Forderungen an die Hand.“ Und Stengele abschließend: „ Es gibt längst Bundes- und Landesprogramme zur Verbesserung der Schulsituation, nutzt sie endlich auch, dann werden auch Lehrer herkommen, um den unerträglichen Lehrermangel zu beenden. Wir werden nicht locker lassen, Herrn Melzer an der Umsetzung seiner Hausaufgaben, zu erinnern! Für ein lebenswertes Altenburger Land"
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