Zur 54. Veranstaltung der beliebten Reihe „Klassik bei Kerzenschein“ lädt Theater&Philharmonie Thüringen am Freitag, 22. November, um 19.30 Uhr, ins Heizhaus des Landestheaters ein. Das Konzert ist allerdings bereits ausverkauft. Interessenten können nur auf nicht abgeholte Reservierungen hoffen, Nachfragen an der Theaterkasse unter 03447-585177.
Das Philharmonische Orchester Altenburg-Gera spielt unter Leitung von Thomas Wicklein, der das Programm auch moderiert. Außerdem hat der Kapellmeister zur Feder gegriffen und Yuri Schischakows Konzert für Balalaika und Orchester a-Moll selbst für Sinfonieorchester instrumentiert, so dass eine Uraufführung zu erleben sein wird mit Madin Adeniyi Johann Ogunlade als Solist. Das Publikum darf sich auch auf Joseph Haydns Sinfonie Nr. 102 B-Dur freuen. Und Thomas Wicklein gelingt es gerade noch, die junge Sopranistin Annika Gerhards als Überraschungsgast zu präsentieren, bevor sie im Dezember ins Engagement an die Wiener Staatsoper wechselt. In Altenburg kennt man Annika Gerhards bereits aus der LUSTIGEN WITWE als Valencienne. An diesem Abend wird sie mit „Morgen“ von Richard Strauss, der Arie der Gilda aus Verdis Oper „Rigoletto“ und „No word from Tom…I go to him“ aus Igor Stravinskys Oper “The Rake’s Progress” zu hören sein.
Preisträger des Wettbewerbs „Jugend rezitiert“ runden das Programm mit ihren Rezitationen ab.
ZERRISSEN und FAMILIENBANDE sind die Titel zweier Stücke, die in Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Manuel Kressin entstanden sind und die am 23. November um 18 Uhr im Theater unterm Dach aufgeführt werden. Die aus dem Altenburger Land stammenden Darsteller erzählen darin von den Sehnsüchten und Problemen einer Generation, die nach Geborgenheit sucht und sich in einer Welt der Einzelkämpfer manchmal sehr verloren vorkommt. Die Uraufführung war am 19. Oktober im „Haus auf der Mauer“ in Jena. Da die jungen Theatermacher dem Altenburger Theater von Kindheit an sehr verbunden sind und hier ihre ersten Erfahrungen im Bereich des Schauspiels sammelten, präsentieren sie ihren Abend auch hier.
Die beiden Theaterstücke von Manuel Kressin erzählen auf den ersten Blick zwei völlig unterschiedliche Geschichten:
In „Zerrissen“ hat die junge Saskia die Chance, endlich ihre Bilder in einer Galerie auszustellen. Eine Chance, auf die sie lange gewartet hat, um einer Öffentlichkeit ihre Kunst präsentieren zu können. Doch genau zu diesem Zeitpunkt setzt eine kreative Blockade bei ihr ein. Woher diese Blockade kommt, weiß sie nicht, und so begibt sie sich auf die Suche nach den Gründen dafür, klopft ihr Leben und ihr soziales Umfeld ab.
Mit Karen Seidel; Regie: Maximilian Bubinger
In „Familienbande“ erwarten Tom und Diana ein Kind. Doch irgendein Problem scheint es zu geben, warum beide sich nicht wirklich freuen können, endlich eine Familie zu gründen. Ein Geheimnis schwebt über ihrem Glück. Ein Geheimnis, das beide versuchen, zu verdrängen. Doch immer wieder stoßen sie Erinnerungen darauf hin, dass sie trotz ihrer großen Liebe zueinander nicht glücklich werden können…
Mit Petra Jungandreas, Maximilian Bubinger; Regie: Benjamin Büchner
Hinter beiden Dramen steckt die Suche nach etwas, das einen auffängt; sei es ein Freundeskreis, eine Liebe, eine Familie oder eine Öffentlichkeit. Es geht um Vertrauen und die Angst davor, sich seiner Umwelt zu offenbaren und dabei zu riskieren, angreifbar zu werden, verletzlich zu sein. In einer Welt, die fortwährend starke Menschen fordert, werden die Protagonisten der Geschichten immer wieder von ihrer Unsicherheit und Hilflosigkeit heimgesucht. Und dem Unvermögen, sich den Menschen, die man als enge Vertraute betrachtet, tatsächlich in seiner Schwäche und Einsamkeit zu offenbaren.
Am Sonntag, 24. November, um 18.00 Uhr erlebt Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“, die in der Spielzeit 2011/12 in Gera auf dem Spielplan stand, ihre Altenburger Premiere im Landestheater. Die Wiederaufnahme-Regie der Inszenierung von Amina Gusner liegt in den Händen von Christiane Müller.
Bertolt Brechts Dreigroschenoper ist das weltweit vielleicht populärste deutsche Theaterstück des 20. Jahrhunderts. Dieses Stück schafft es, mit bitterböser Ironie die gesellschaftlichen Zerfallsprozesse gnadenlos, aber unterhaltsam zu sezieren. Es ist die Geschichte eines Verbrechers, den fallen zu lassen, sich die Gesellschaft gar nicht leisten kann, soll nicht das ganze System zusammenbrechen – die Geschichte eines Kampfes aller gegen alle.
Jonathan Peachum hat die Stadt fest im Griff. Als erfolgreicher Großunternehmer im organisierten Betteln kommt keiner an ihm vorbei. Nur eine Person entzieht sich seinem Einfluss: seine Tochter Polly, die ausgerechnet mit dem berüchtigsten Ganoven der Londoner Unterwelt durchgebrannt ist: Macheath, genannt Mackie Messer. Er ist der Prototyp des neuen Menschen, der sich in der Welt des wirtschaftlichen und moralischen Verfalls wie ein Fisch im Wasser bewegt. Seine Heimat ist die Krise. Aber Jonathan Peachum kann Mackie in seiner Skrupellosigkeit leicht das Wasser reichen. Und er will Mackie um jeden Preis hängen sehen.
Es spielen Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Altenburg-Gera unter Leitung von Olav Kröger am Klavier. Die Bühne entwarf Jan Steiger, die Kostüme Inken Gusner.
In den Rollen: Manuel Struffolino (Mackie Messer), Heiko Senst a.G. (Mister Peachum), Anne Keßler a.G. (Celia Peachum), Raphaela Möst a.G. (Polly Peachum), Manuel Kressin (Tiger Brown), Nora Undine Jahn a.G. (Lucy / Ede / Vixen), Vanessa Rose (Die Spelunken-Jenny), Ralph Jung a.G. (Münz-Matthias / Dolly / Bettler), Peter Prautsch a.G. (Pastor Kimball / Moritatensänger / 1. Hure), Henning Bäcker (Filch / Hakenfinger-Jakob), Ulrich Milde (Jimmy / Smith /Konstabler / Säge-Robert / Trauerweiden-Walter / Bettler).
Am Klavier: Olav Kröger.
Zur anschließenden Premierenfeier im Rangfoyer ist das Publikum herzlich eingeladen.