16:07 Uhr | 16.08.2017
Auf den "Staubkünstler" Wolfgang Stöcker, der in Köln Geschichte und Kunst studiert hat, ist das Museum Burg Posterstein vor zwei Jahren durch eine Gruppe Kölner Kulturschaffender, die Herbergsmütter, aufmerksam geworden. Diese veranstalteten ihre Aktion #Kunstputz nicht nur in Köln vor Ort, sondern auch auf Twitter. Dort kam man ins Gespräch und das Museum Burg Posterstein sendete eine Staubprobe aus dem Verlies der Burg. Wolfgang Stöcker nahm die Probe in sein umfangreiches Staubarchiv auf. Die Idee für eine gemeinsame Ausstellung keimte bereits.
2017 nahmen Marlene Hofmann und Franziska Engemann vom Museum Burg Posterstein an der MAI-Tagung (Museums and the internet) in Bonn teil und besuchten auf dem Rückweg Wolfgang Stöcker in seinem Atelier in Köln Kalk. Im Gepäck hatten sie mehrere Postersteiner Staubproben, die seither - vermischt mit Wachs - zu kleinen Skulpturen gewachsen sind. Mitte August 2017 kam Wolfgang Stöcker nach Posterstein und fotografierte, dokumentierte und "entnahm" weitere Staubproben.
Ist das Kunst oder kann das weg? - Der bekannte Spruch ist hier Dreh- und Angelpunkt
Die Philosophie dahinter wirft ein anderes Licht auf die menschliche Kultur und auf die Funktion von Museen - und thematisiert essentielle Fragen: Warum sammeln wir das eine und ignorieren das andere? Was ist es wert, für spätere Generationen bewahrt zu werden und was gerät für immer in Vergessenheit? Wie lange können wir alte Dinge erhalten, bevor auch sie irgendwann zu Staub zerfallen? Wolfgang Stöcker widmet sich in seiner Sammelleidenschaft den übersehenen Details - zum Beispiel dem, was sich zwischen Dielenritze 14 und 15 auf dem Turm der Burg über die Jahrzehnte angesammelt hat. In seinen haus- oder schreinartigen Wachsskulpturen gibt er dem Unförmigen eine neue Form.
Wachs-Spenden können zu Kunst werden
Für das Kunstprojekt kann man dem Künstler Wachs spenden. Das können Kerzenreste aller Art sein, gerne mit einer kleinen Notiz versehen, wann, wo und zu welchem Anlass die Kerze benutzt wurde oder warum sie nicht mehr gebraucht wird. All die sonst als nebensächlich betrachteten Details verarbeitet Wolfgang Stöcker zu etwas Neuem, das dann 2019 in die Sonderausstellung eingeht. Wachsspenden können im Museum Burg Posterstein, Burgberg 1, 04626 Posterstein abgegeben werden - oder direkt im Staubarchiv in Köln.
06.06.2025
Unsere Meldungen Betrug mit Corona-Tests / Prinzenräuber proben für Vorstellungen / Städepartnerschaft mit Zlín vertieft / Stiftung für... [mehr]
05.06.2025
Altenburg - Jährlich laden die Altenburger Museen zu einem Jahresempfang, in zeiten knapper Haushaltskassen für Kultur ein... [mehr]
27.05.2025
Altenburg - Das Projekt „Der fliegende Salon“ sucht die Geschichten, Erzählungen und Erinnerungen an das Leben und Wohnen im sogenannten... [mehr]
27.05.2025
Nobitz – Wenn vom 6. bis 9. Juni 2025 die Deutschen Meisterschaften im Tischtennis in der Landeshauptstadt Erfurt ausgetragen werden,... [mehr]
27.05.2025
Ab dem 22. Juni wird die Bockwindmühle Lumpzig erneut zur Bühne für ein außergewöhnliches Freilicht-Erlebnis: Dann kehrt „Krabat und der... [mehr]
06.06.2025
Dr. Sophie Oldenstein mit den Kulturtipps für das Altenburger Land im Mai. Studiogäste Leiter des Schlissmuseums Uwe Strömsdörfer und... [mehr]
01.06.2025
Gottesdienst für das Altenburger Land mit Franziska und Reinhard Haucke [mehr]
30.05.2025
Pfingsten rückt heran und es lockt ein arbeitsfreies, langes Wochenende – klar. Aber warum eigentlich? Matthias Pabst, Jonas... [mehr]