09:18 Uhr | 14.01.2025
Altenburg - Auch 2024 hatten die Restauratorinnen und Restauratoren der Altenburger Museen wieder alle Hände voll zu tun. Exponate aus den unterschiedlichsten Sammlungsbereichen der von Lindenau-Museum Altenburg und Schloss- und Spielkartenmuseum fanden im vergangenen Jahr den Weg in die Restaurierungswerkstatt und konnten – auch dank großzügiger Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) – bearbeitet werden. Darunter befanden sich einige ganz besondere Objekte.
Zu den aufwändigsten Restaurierungsprojekten der letzten Jahre zählt die Wiederherstellung von vier chinesischen Tuschezeichnungen aus der asiatischen Sammlung der Lindenau-Zach’schen Stiftung. Die vier großformatigen und zwei kleinen Werke waren vor der Restaurierung in einem desolaten Zustand, sodass sie kaum mehr transportiert werden konnten, ohne Verluste zu befürchten. Durch externe Restauratorinnen und Restauratoren wurden die Zeichnungen auf einen neuen Gewebeträger aufgebracht und mit einer Plexiglasscheibe versehen. Durch gezielte Retuschen wurde die Lesbarkeit der Zeichnungen verbessert, sodass die sechs Objekte nun in neuem Glanz erstrahlen.
Besondere Aufmerksamkeit erhielten im vergangenen Jahr auch die weit mehr als 200 Exponate unterschiedlichster Art, die im Rahmen einer umfangreichen Partnerschaft in den Städtischen Museen Freiburg in überregional beachteten Sonderausstellungen gezeigt wurden. Nicht nur mussten diese punktuell restauratorisch bearbeitet werden, auch der Transport und Aufbau der empfindlichen Werke wurde organisiert und durchgeführt.
Im Bereich der dreidimensionalen Objekte wurde ein hochempfindliches, vorzeitliches Keramikgefäß aus der „Amende-Sammlung“ restauriert. Zudem konnte mit der Restaurierung einer großen apulischen Amphora sowie von Architekturmodellen aus Terrakotta begonnen werden. Aus dem Altenbourg-Haus wurde die Restaurierung von zwei Keramikgefäßen sowie einem Marmorrelief fortgesetzt.
Im Zuge der letztjährigen Sonderausstellungen in den Altenburger Museen wurden neben zahlreichen Gemälden des Altenburger Künstlers Walter Jacob und Plakaten zur Winterausstellung „Schokolade!“ auch organische Objekte aus der Sammlung der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes restauratorisch betreut. Besonders herausfordernd erwiesen sich dabei ausgestellten Textilfragmente, verkohlten Nüsse und Samen, die allesamt mehrere tausend Jahre alt sind.
Zur Vorbereitung der Digitalisierung wurden weit mehr als 1.000 grafische Arbeiten aus der Grafischen Sammlung des Lindenau-Museums sowie aus dem Bestand der Stiftung Gerhard Altenbourg konservatorisch begutachtet und deren Zustand eingeschätzt. Restauratorische bzw. konservatorische Maßnahmen umfassten dabei das Entfernen der alten Montierung, die Trockenreinigung, das Schließen von Rissen und das Ergänzen von Fehlstellen. Etwa 800 Zeichnungen erhielten ein neues, alterungsbeständiges Passepartout.
Papierarbeiten ganz anderer Art stellten die Bücher aus der Lindenau-Bibliothek dar. Bei knapp 350 Büchern wurden neben einer Reinigung auch eine Sicherung des Buchblocks sowie eine Festigung des Einbandes durchgeführt. Für 2025 ist geplant, die Zahl der restauratorisch bearbeiteten Bücher nochmals zu erhöhen.
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