12:18 Uhr | 15.09.2021
Das Festival STADTMENSCH geht in die zweite Auflage: Selbstbestimmt und kreativ gestalten Menschen an vier Festivaltagen vom 23. bis 26. September den Stadtraum von Altenburg. In rund 60 Veranstaltungsterminen präsentiert das STADTMENSCH-Netzwerk seine Aktivitäten, darunter die Projektergebnisse der letzten Jahre: von der restaurierten Kleingartenlaube, über mobile Cafés, zwischengenutzte Häuser bis hin zu einem wiederzubelebenden Kirchhof und Baumaßnahmen für WorkLabs. Außerdem werden zukünftige Maßnahmen in Workshops, in Führungen und auf Podien diskutiert. Tanz, Konzerte und mobile gastronomische Angebote laden zum gemeinsamen Kennenlernen und Verweilen ein. Und es wird auch methodisch nachgelegt: erstmals ist ein Akademietag dem Festival zur fachlichen Fortbildung vorgeschaltet.
Das erste Festival der STADTMENSCH-Initiative im Jahr 2018 war ein Überraschungserfolg. Die Gestaltung der Bahnhofsunterführung erinnert bis heute daran. Aber auch von der Eröffnungsfeier im Marstall, einem Frisiersalon von Kindern für Erwachsene oder dem Tanzprojekt im Schlosspark schwärmen heute noch viele. Ein zweiter Überraschungserfolg für das Netzwerk war die anschließend eingeworbene Projektförderung durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI). Seitdem zählt das Altenburger Netzwerk zu vier bundesweiten Modellprojekten, welche durch die Nationale Stadtentwicklungspolitik (BMI) über drei Jahre (2019-21) zur Stärkung von Bürgerdialog und Stadtentwicklung gefördert sind.
Das OpenLab der STADTMENSCH-Initiative in der Moritzstraße 6, auf 300 Quadratmetern in der Altenburger Innenstadt gelegen, hat sich inzwischen als zentraler Anlaufpunkt der Initiative etabliert. Es ist zur Geburtsstube vieler Stadtentwicklungsvorhaben, die Mikroimpulse setzen, geworden. Projekte wie das Mobile Spielecafé, der Historische Laubengarten oder die SafranTrail greifen Altenburger Traditionen wie das Skatspiel oder den Gartenbau auf und erfinden diese zeitgemäß neu. Tanzprojekte und Kreativangebote stellen Begegnungen her, welche das städtische Leben bereichern und Dialogsituationen erzeugen. Gebäude und Stadträume erhalten Um- oder Zwischennutzungen, wie etwa auf dem Brüderkirchhof oder durch den Kultur-Späti am Roßplan. Schließlich sind aus dem Netzwerk weitere Geschäftsmodelle und neue Antragstellungen für Förderprogramme hervorgegangen, so für den etwas anderen Stadtfriseur Schnitt&Schnittchen oder den Corworking-Space SkatStadtHub.
Ein zentrales methodisches Anliegen der Initiative ist es, neue, transparente und schwellenarme Öffentlichkeiten herzustellen. Fördergelder werden dazu in digitalen Votings und durch Live-Battles vergeben. Ein Fond für Bürgerprojekte und ein Fond für Jugendprojekte wurden auf den Weg gebracht und ausgeschüttet.
Zum viertägigen Festival werden auch Akteur:innen der drei Partnerprojekte des Förderprogramms der Nationalen Stadtentwicklungspolitik aus Hannover, Münster und Nürnberg in Altenburg zu Gast sein.
„Wir mussten das Festival zwei Mal coronabedingt verschieben. Aber im Grunde hat uns das nun die Möglichkeit eröffnet, das Programm des Festivals immer weiter zu verdichten und auch Expert:innen von außerhalb frühzeitig mit einbinden zu können“, erklärt die STADTMENSCH-Projektkoordinatorin Anja Fehre.
Das Festivalprogramm erstreckt sich auf vier Tage. „Da wir uns mit Stadtraum beschäftigten, planen wir ja ohnehin dezentral, was aktuell ja ein Riesenvorteil angesichts der notwendigen Coronaregelungen ist“, meint der Festivalkoordinator Hannes Raetz. In den letzten Monaten hat er mit allen Akteur:innen die Veranstaltungangebote koordiniert.
Ergänzend zu der allgemeinen Projektförderung durch Nationale Stadtentwicklungspolitik konnte das STADTMENSCH-Netzwerk eine Förderung für das Festival durch den Fonds Soziokultur einwerben.
Das Anliegen, auch den Fachdialog weiter zu stärken, führte zur Planung eines Akademietages im Vorfeld des Festivals am 23. September. Berufene und prominente Expert:innen aus Kommunen und von Verbänden, aus Politik und Privatwirtschaft werden in Altenburg zum Thema „Planungsphase Null. Stadtentwicklung mit allen!?“ zusammenkommen. Als Veranstaltungsort dienen die Brüderkirche, die Music Hall und das OpenLab der STADTMENSCH-Initiative. „Das Tagungsprogramm steht allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich für die Gestaltung städtischer Räume interessieren, offen. Wir haben sehr bewusst offene Kommunikationsformate vorbereitet“, unterstreicht Christian Horn, der noch in seiner ehemaligen Funktion als Altenburger Schloss- und Kulturdirektor diese Veranstaltung mit angeschoben hat.
Das Festival wird am Donnerstag, 23. September unter freiem Himmel um 18 Uhr auf den Stufen der Brüderkirche eröffnet. Ein DJ und Getränke stehen bereit. Und weil kreatives Tun immer auch mit einer konstruktiven Fehlerkultur und einer gesunden Portion Humor verbunden ist, startet das Netzwerk gleich mit einer Fuck up-Night. „Oh boy!... wenn Kommunikation total scheitert“ lautet der Titel. Dieser ist natürlich auch lakonisch gemeint. Denn es reden ausschließlich Männer. Ganz im Gegensatz zu allen anderen Veranstaltungen des Festivals.
Das detaillierte Programm des Festivals findet sich auf der Homepage digital veröffentlicht:
https://www.stadtmensch-altenburg.org/festival/
In der Druckfassung ist das Programmheft kostenlos ab Freitag, 13.9.2021, an folgenden Orten in Altenburg zu deren jeweiligen Öffnungszeiten erhältlich:
Altenburger Tourismus GmbH, Markt 17
Brüderkirche, Brüdergasse 11
Kulturspäti, Roßplan 12
Schnitt & Schnittchen, Kornmarkt 10
Stadtbibliothek Altenburg, Lindenaustr. 14
SkatStadtHub, Schmöllnsche Str. 14
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