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15:14 Uhr | 08.10.2012

Anne Frank war nicht allein

Im Rahmen eines aus Mitteln des Lokalen Aktionsplans (LAP) Altenburger Land finanzierten Projekts ist in dieser Woche eine schulische Auseinandersetzung mit dem Schicksal jüdischer Kinder im Zeitraum 1933 bis 1945 gestartet. 19 Schüler des Friedrichgymnasiums (Klassenstufe 8) und der Gemeinschaftsschule Erich Mäder (Klassenstufe 7) wollen – größtenteils außerhalb des regulären Unterrichts – unter dem Motto „Anne Frank war nicht allein“ den Lebens- und Leidensweg der jüdischen Altersgenossen Altenburgs während der Nazi-Diktatur ergründen.

Die schulische Auseinandersetzung mit dem Thema ist Teil des Projekts „Verblasste Spuren – Gedenken an die ehemaligen jüdischen Einwohner Altenburgs in der Zeit von 1933 bis 1945“, welches der Kommunalpolitische Ring Altenburger Land e.V. (KORA) gemeinsam mit dem Friedrichgymnasium, der Gemeinschaftsschule Erich Mäder sowie Brita Müller-Weiske initiiert hat. Letztere begleitet die Schüler durch die drei geplanten Projekttage, die unter anderem auch das Reinigen der in der Stadt verlegten Stolpersteine umfassen – eine Aktion, die mittlerweile deutschlandweite Tradition hat.

Der Projektleiter Christian Repkewitz, Vorsitzender von KORA, begründet den inhaltlichen Ansatz für das ehrgeizige Projekt: „Ein Mensch ist erst dann endgültig tot, wenn niemand mehr an ihn denkt – so lautet ein bekannter Spruch. Wir  wollen mit der Umsetzung des Projektes erreichen, dass die Namen und Daten der Holocaust-Opfer öffentlich präsentiert werden können, um sie aus der Anonymität zu holen und sie wieder in die Gemeinschaft Altenburgs einzufügen. Schließlich waren bzw. sind alle erfassten Personen Nachbarn, Freunde oder Geschäftspartner gewesen“. So soll es nach dem offiziellen Pogromnacht-Gedenken am 9. November 2012 eine öffentliche Präsentation von aktuell 221 Namen ehemaliger jüdischer Altenburger und ihrer teils nicht-jüdischen Lebenspartner geben.

Der gebürtige Rositzer Ingolf Strassmann, der von 1934 bis 1939 in Altenburg lebte und sich intensiv mit der Geschichte der Altenburger Juden befasst hat und noch befasst, unterstützte das Projekt maßgeblich. Der heutige Münchener tauscht sich seit langer Zeit mit Christian Repkewitz zu neuen Erkenntnissen bezüglich dieses Teils der Stadtgeschichte aus. Immer noch kommen neue Informationen hinzu, die dabei behilflich sind, das bislang wenig belegte stadtgeschichtliche Kapitel zu füllen.

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