Da haben wir es wieder, Herr Neumann predigt an sein Wahlvolk wie wichtig doch der kulturelle Leuchtturm Theater ist, aber das Flämmchen darf sehr wohl etwas kleiner brennen. Hauptsache es findet die Akzeptanz des Wählers. Also am besten ein finanzierbares, überregional bedeutsames, opferbringendes und den Bildungsauftrag erfüllendes Theater mit begrenzten Personalkosten und breitem Aufführungsspektrum. Genau, ein Alleskönner-Theater a la Neumann, nur keiner und erst recht nicht der OB-Kandidat der CDU sagt uns, wie das geht. Ja und wenn man keine Lösungen hat aber klug daherreden möchte, fordert man erst einmal ein Konzept. Dies ist dann die Aufgabe der Anderen.
Dazwischen hübsch garniert ein paar Lügen und Falschmeldungen a la Verschweigen der Inanspruchnahme des sogenannten Rettungsschirmes und ein Zerwürfnis zwischen Landrat und OB auf dem Rücken des Theaters. Ich habe nie Zweifel daran gelassen, dass wir den Rettungsschirm brauchen. Ja und mit billigen Klischees, wie einem Zerwürfnis zwischen dem Landrat und dem OB, beeindruckt man nicht.
Herr Neumann, so führt man keine Stadt. Wer Oberbürgermeister werden will, braucht klar formulierte Zielvorstellungen, muss Wege aufzeigen und selbst mutig vorangehen.
Als Oberbürgermeister unserer Heimatstadt Altenburg reiche ich Ihnen die Hand an der schier unlösbaren Aufgabe aktiv mitzuarbeiten, wie bei einem fehlenden Finanzetat von über 2,5 Mio. Euro ein Theater erhalten werden kann, dass seinen Namen verdient. Hier geht es darum, mit Verantwortung um die Arbeitsplätze der Beschäftigten zu ringen und das Spartenangebot möglichst aufrechtzuhalten. Kündigungen sind das letzte Mittel! Wenn wir die Finanzierung nicht durch erheblichen Lohnverzicht und tabulose Einsparungen stemmen können, werden diese Kündigungen aber nicht zu vermeiden sein. Ich möchte die dann folgende Abwärtsspirale und den damit vorprogrammierten Niedergang unseres Theaters mit Entschlossenheit verhindern. Herr Neumann, helfen sie dabei mit und handeln sie, anstatt klug daher zu reden! Wenn die exakten Zahlen von der Geschäftsführung errechnet worden sind, werden sie sich klar positionieren müssen.
Der OB-Kandidat der CDU wird zeigen müssen, ob er das Zeug zur Lösung dieser Herausforderungen hat, oder ob er durch brotlose Predigten die Glaubwürdigkeit an seine eigenen Fähigkeiten in der Bevölkerung schneller verspielt, als ihm lieb ist.