Altenburg, 28.11.2025 16:04 Uhr

Regionales

16:11 Uhr | 12.05.2022

Gewässerschau im Landkreis

Altenburg. Den Stürmen im Winter hatte die alte Weide nichts mehr entgegenzusetzen. Jetzt ist der Stamm zersplittert, Äste, große wie kleine, sind heruntergebrochen und liegen kreuz und quer im Gerstenbach. Die Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde machen sich Notizen, noch schnell ein Foto, dann geht es weiter. Knapp fünf Kilometer Gewässerschau stehen an diesem Tag auf dem Programm.

 

„Insgesamt ist der Landkreis für 550 Kilometer Gewässer verantwortlich“, sagt Antje Winkler, Mitarbeiterin im Landratsamt. Regelmäßig werde im Rahmen der öffentlichen Gewässerschauen deren Zustand von der Behörde geprüft, erklärt sie weiter auf dem Weg durchs Gerstenbachtal Richtung Tegkwitz. Startpunkt war an diesem Mittwoch in Rositz. Zwei Wochen lang nahmen die Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde, die zum Fachdienst Natur- und Umweltschutz gehört, den Gerstenbach unter die Lupe.

„Gestern hatten wir deutlich mehr zu beanstanden. Nicht erlaubte Wasserentnahmen haben wir festgestellt, außerdem gibt es viele Stellen, an denen das Ufer verbaut ist und immer wieder liegt illegal entsorgter Grünschnitt auf der Uferböschung, 

der natürlich nicht Bach geschwemmt werden darf”, zählt Winkler auf und schüttelt den Kopf. So schlimm sei es lange nicht gewesen, bilanziert sie nach etwa zwei Drittel der insgesamt rund 22 Kilometer Gewässerschau.

Ganz anders die zerborstene Weide, die vor ein paar Minuten im Blick des Trupps war, zu dem neben der Unteren Wasserbehörde auch Vertreter des Gewässerunterhaltungsverbandes und des Landesfördermittelgebers sowie Anwohner Stefan Kirschner gehörten. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so in Ordnung ist. Ich war immer der Meinung, es muss möglichst alles raus aus dem Bachlauf“, ist Kirschner immer noch überrascht von der Begeisterung der Sachverständigen über die Wildnis. Er hat ein Grundstück direkt am Gerstenbach in dem kleinen Monstaber Ortsteil Wiesenmühle, deshalb sei er aus Interesse mitgegangen, erzählt er. Ohne Mühen zu scheuen, habe er sich in der Vergangenheit um die Böschung und teilweise das Bachbett gekümmert. Nicht in jedem Fall immer das, was gewollt und nötig ist, erfuhr er. 

„Viele Anwohner machen viel zu viel, im guten Glauben das Richtige zu tun“, erläutert Carsten Kern, zuständig für die technische Gewässeraufsicht im Landratsamt. Pflanzen und Tiere benötigen kein penibel aufgeräumtes Gewässer. Im Gegenteil, erst Struktur bringe Leben in die Flüsse und Bäche. Deswegen sind Hindernisse im Wasserlaufwie Totholz, Sandbänke und dergleichen wünschenswert. „Wir wollen ja zum Beispiel, dass der Gerstenbach aus seinem Bett ausbricht, sich neue Wege sucht und wieder mäandert.“ Das sei letztlich nicht nur für die Flora und Fauna wichtig, sondern leiste einen effektiven Beitrag zum Hochwasserschutz. Denn so verschaffen sich die Flüsse und Bäche mehr Raum, was Überschwemmungen von Ortschaften vermeiden hilft.

Dementsprechend erfreulich seien die Gewässerrandstreifen, die mittlerweile vorgeschrieben sind und heute das Gerstenbachtal wieder prägen. „Diese zehn Meter breiten Feldränder dürfen nicht bestellt werden. Sie bieten den Gewässern Platz und schützen sie vor Sedimenteintrag. Eine wirklich sinnvolle Regelung, die aber natürlich auch viel zusätzliche Arbeit bedeutet beim Durchsetzen und Kontrollieren”, ordnet Fachdienstleiterin Birgit Seiler ein.

 

weitere Meldungen aus dieser Rubrik

26.11.2025

Fördermittel für Lindenau-Museum

Die Bundesregierung und der Freistaat Thüringen unterstützen mit jeweils 48 Millionen Euro die umfangreiche Sanierung und Erweiterung... [mehr]

21.11.2025

Balkonkraftwerke im Alltag

Angesichts steigender Energiekosten und wachsender Nachfrage nach dezentralen Lösungen interessieren sich immer mehr Menschen für kleine... [mehr]

21.11.2025

„NSU-Monologe“ – Theateraufführung

Das Theater Altenburg Gera präsentiert gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Landeszentrale für politische... [mehr]

14.11.2025

Fachkräftemangel? Wie die Digitalisierung helfen kann

Die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt im Altenburger Land   Der Fachkräftemangel stellt Unternehmen im Altenburger Land vor... [mehr]

28.11.2025

Heute 21.00 Uhr live: Filmquiz

Manuell Kressin stellt Torsten Brandt, Mike Langer und die Livezuschauer wieder auf die filmische Probe [mehr]

27.11.2025

Aktuelles aus dem Altenburger Stadtrat

Gefahrenabwehr auf dem Altenburger Weihnachtsmarkt sorgt für Diskussionen   In der jüngsten Stadtratssitzung hat Peter Müller... [mehr]

26.11.2025

Weihnachtskonzert im Theater Altenburg Gera

Mit Charles Dickens’ „Weihnachtsgeschichte“ als rotem Faden lädt das Theater Altenburg Gera in diesem Jahr zu einem besonders... [mehr]

14.11.2025

35 Jahre Energy Diamonds

Altenburg - Seit 35 Jahren bringen die Energy Diamonds aus Altenburg mit ihrer Energie und Leidenschaft das Publikum zum Staunen.... [mehr]

20.11.2025

Bürgersprechstunde vom 17. November

Altenburgs Oberbürgermeister André Neumann stellt sich den Fragen der Altenburgerinnen und Altenburger   [mehr]

AGB TV - Livestream
Neu in der Mediathek

Thüringen.TV

Thüringen.TV

Sendung vom 28.11.2025

Der Wochenspiegel für das Altenburger Land

28. November 2025

Sendung vom 28.11.2025

ABG.TV überregional

ABG.TV überregional

Sendung vom 28.11.2025