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18:26 Uhr | 05.04.2018

Nicht jeder Sport macht glücklich

Haben Sie schon mal vom Ballonspringen gehört? Vom Auto-Polo, Zentrifugalkegeln oder gar vom Ski-Ballet? Klingt absurd für Sie? Dabei sind dies allesamt Sportarten, die einst populär waren. Sport, Spiel und Bewegung gehören halt zu unseren wichtigsten Glücksquellen – ganz egal, wie skurril der Wettkampf auch sein mag.

 

Mit großen Schritten nähern wir uns einem wenig bekannten, aber dennoch bedeutenden Gedenktag: An diesem Freitag (6. April) ist internationaler Welt-Olympiatag. Damit sollen wir erinnert werden an die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit, die genau am 6. April 1896 in Athen begannen. Die sportliche Anstrengung, der Versuch, besser zu sein als die Wettbewerber – das alles ist typisch menschlich und stellt eine wahre Glücksquelle für uns dar.

 

So zeitlos diese Erkenntnis ist, so sehr ändern sich mit den Jahrhunderten die Geschmäcker. Oder hätten Sie gewusst, dass Tauziehen, das beidhändige Speerwerfen oder der Weit- und Hochsprung ohne Anlauf einst olympische Disziplinen waren? Das ist noch gar nicht lange her, aber längst vergessen. Genauso wie das Ski-Ballet, das es bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary sogar bis zu einem Demonstrationswettbewerb schaffte. Aber die Mischung aus Freestyle und Eistanz muss doch zu ulkig gewirkt haben – wieder gestrichen.

 

Und dann gibt es hunderte, wenn nicht tausende Sportarten in der Geschichte der Menschen, die es nie bis zu Olympia-Würden geschaffen haben. Ihnen hat der Brite Edward Brooke-Hitching seine „Enzyklopädie der vergessenen Sportarten“ gewidmet. Typisch britisch dürfen in dem lesenswerten Band verschiedene Pub-Wettbewerbe ebenso wenig fehlen wie Disziplinen, bei denen das eine oder andere Bier Einfluss auf die Konstitution der Leistungssportler hatte. Oder würden Sie sich nüchtern und freiwillig zu lauter Tanzmusik Lappen, die zuvor im Gerstensaft getränkt wurden, um die Ohren hauen?

 

Nicht minder obskur und gar nicht glücksfördernd wirken Sportarten wie das Telefonzellen-Stopfen – wie viele Personen schaffen es gemeinsam in eine Zelle? – oder das heute schon aus Tierschutzgründen verpönte Goldfisch-Schlucken. Interessant stelle ich mir auch das Ballonspringen vor. Dabei hing der Athlet an einem Heliumballon, der ihm zu Sprüngen von bis zu 90 Metern verhalf. Nicht ganz ohne Verletzungsrisiko allerdings. Andere Rand-Sportarten wiederum erlebten Jahrzehnte später ihre Renaissance. Das Auto-Polo etwa hat keineswegs Stefan Raab erfunden. Die Polo-Adaption ohne Pferde war schon zu Beginn der Motorisierung eine trendige Randsportart.

 

Da stellt sich die Frage: Warum sind wir Menschen in Sachen Sport so kreativ, warum lassen wir uns immer wieder neue, bisweilen nicht ungefährliche Disziplinen einfallen? Ganz einfach: Weil es Spaß macht und uns Glücksgefühle verschafft. Schließlich soll „Sport“ vom altfranzösischen "desporter" abstammen – übersetzt bedeutet das etwa "zerstreuen“ oder „vergnügen“.

 

Das olympische Motto „Dabei sein ist alles“ etwa hat seine Berechtigung auch beim Eurojackpot, in dem diese Woche am Welt-Olympiatag gut 16 Millionen Euro schlummern. Schon der Gedanke an den möglichen Großgewinn weckt positive Gefühle in uns und lässt uns aus dem Alltag wegträumen. Und wenn es tatsächlich klappt mit dem Jackpot, dann haben Sie genug finanzielle Freiheit, um sich in Zukunft ausschließlich Ihrem Lieblingssport zu widmen – oder um gleich eine ganz neue Sportart zu erfinden...

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