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Regionales

16:55 Uhr | 10.07.2013

Lebendige Reformation

Die Stadt Altenburg bereitet sich auf die große Georg Spalatin Ausstellung im kommenden Jahr mit Hochdruck vor. Über 90 km Lutherwege, darunter auch der Rundweg in der Stadt zwischen den authentischen Zeugen der Reformation werden in diesem Jahr noch ausgeschildert. Das Schülerprojekt „Lebendige Reformation“, das für das Thema auf ganz anschauliche Weise sensibilisieren will, wird in diesem Jahr zum letzten Mal mit Fördermitteln durchgeführt und hat sich – wie schon in den beiden letzten Auflagen 2011 und 2012 nochmals in seiner Form gewandelt. „Reformation und Toleranz“ ist das Jahresmotto der Lutherdekade in 2013 und so haben sich erstmalig Schulen aus der Stadt Altenburg und dem Landkreis zusammen getan. Das Spalatin-Gymnasium als Vorreiter und Initiator des Projekts bleibt im Boot und entsendet Schüler, die sich um die Teilnahme bewerben mussten. Die Regelschulen in Treben, Rositz und Dobitschen beteiligen sich ebenfalls mit ausgewählten Schülern. Ihnen wurde das Projekt und die Geschichte Spalatins von Schulpfarrer Andreas Giessler und „Projektverteranen“ Tobias Grahmann im Rahmen von Präsentationen vorgestellt und Interessierte durften sich melden.

Die insgesamt 25 Schüler, alle Klasse 7, kennen sich nicht und werden trotzdem eine Woche gemeinsam erleben. Sie wollen eintauchen in das Reformationsjahr 1525 - das Jahr der Bauernkriege und der Ankunft Georg Spalatins vom kurfürstlichen Hof in Altenburg, wo er als Stadtpfarrer und Superintendent bis zu seinem Tode 1545 lebte und wirkte. Jeder Schüler hat sich eine neue Identität und Geschichte gegeben, wird in mittelalterlichem Kostüm und mit wenig mehr als einem Schlafsack, einer Isomatte, sowie einem Rucksack mit dem Nötigsten für 5 Tage leben wie im Mittelalter. Keine technischen Geräte, keine Uhr, keine Bücher, kein facebook oder SMS. Selbst das Essen ist nach mittelalterlichen Rezepten und nur mit damals vorhandenen Zutaten von der Mensa Spalatina uner Karola Stölzel gekocht. Ein Experiment mit sich selbst und neuen Kameraden.

Wieder beginnt die Zeitreise in der Bischofsresidenz in Zeitz. Zwischen Stiftsbibliothek, Schloss und Dom bewegen sich die Schüler in historischem Ambiente. Während der 5 gemeinsamen Tage erarbeiten die Schüler in drei Gruppen - Schreiberlinge, Baumeister und Fahrendes Volk – ein Theaterstück nach Vorbilder aus der damaligen Zeit.  Indem sie Kulissen konzipieren und malen, Texte diskutieren und spielen, Bücher erforschen und herstellen, setzen sie sich mit dem Thema der Toleranz auseinander. Und müssen im täglichen Zusammenspiel Toleranz üben. Ganz ökumenisch werden sie auch von den Priestern der katholischen und evangelischen Gemeinden in Zeitz betreut. Man schläft im Turm des Domes, grillt an der Stephanskirche und wandert am Abend zum Kloster Posa.

Am dritten Tag pilgert die Gruppe in Richtung Altenburg. Eine große Strecke zu Fuss durch eine neu zu entdeckende Landschaft. Stopps sind in Kayna mit einer Pilgerandacht in der Kirche und einem Sprung ins kalte Nass des Waldbades, sowie einer Schatzsuche in der Tegwitzer Wallfahrtskirche geplant. Entfernungen, die mit dem Auto nicht mehr wahrgenommen werden, lassen die Zeit des täglichen Lebens in neuem Blick erscheinen.
Zurück in Altenburg wird Quartier in der Brüderkirche geschlagen. Diese soll nach umfangreichen Umbauarbeiten 2014 als Pilgerzentrum geweiht werden.  Altenburg wird dann zum Scharnier zwischen den Luther-Wegen aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt . Bis dahin schlafen die jungen Pilger des Projektes im Kirchenraum zwischen den Kirchenbänken, essen im Pfarrhof und holen sich ihr Wasser zum Kochen und Waschen aus dem Brunnen vor der Kirche selbst. Die Arbeit in den Gruppen wird weitergeführt und am Abend ergänzt durch Gesprächsrunden und eine nächtliche Stadtführung, an der auch die Schirmherrin des Projekts Landrätin Michaele Sojka teilnimmt.

Am Freitag 16 Uhr ist es dann soweit und die Zeitreisenden können Ihre Inszenierung des Stückes „Auf nach Narragonien oder Was der Mensch ist“ frei nach dem „Jedermann“ von Hans Sachs sowie dem „Narrenschiff“ von Sebastian Brant ihren Eltern und allen interessierten Gästen präsentieren. Danach werden sie sich zurückverwandeln in ihr heutiges Selbst und  zum Schluss: gibt es Zeugnisse und die Ferien können begin

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