Die 1. Klasse der Grundschule Ponitz nutzte den letzten ihrer drei Wandertage, um gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin, dem Sportlehrer sowie einer weiteren Betreuungsperson die Natur im Altenburger Land näher kennenzulernen. Am 21. Juni 2010 besuchten die 13 Grundschüler die Naturschutzstation in der Talstraße im Ortsteil Grünberg der Gemeinde Ponitz.
Warum sind Ameisen nützlich, wie sieht ein Hornissennest aus oder für was ist eine Hummelnisthilfe nützlich? Antworten auf diese Fragen, bekamen die Kinder vom Projektverantwortlichen des Landschaftspflegeverbandes Altenburger Land e. V., Burkhardt Böttcher, der für den “Naturlehrpfad“ im Rahmen seiner Arbeit verantwortlich ist.
„Der Naturlehrpfad richtet sich vor allem an Grundschüler. Wir wollen den Kindern die Natur vermitteln und ihnen zeigen, wie man mit wenig Mitteln Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten für Igel, Vögel oder Insekten schaffen kann und wie wichtig so etwas für unsere Natur ist“, sagte Burkhardt Böttcher.
Während eines einstündigen Rundgangs durch das 4 Hektar große Schaugelände haben die Grundschüler lehrreiches über Hornissen erfahren, Insektenhotels besichtigt oder Ameisen bei der Arbeit zugeschaut. Die Kinder fanden es spannend zu erleben, was die Natur im Altenburger Land alles zu bieten hat. „Wie groß ist die Königin bei den Hornissen?“, fragte beispielsweise eine Schülerin. An einer weiteren Station wurde das Nest eines Bussards besichtigt, der schon seit mehreren Jahren in der Naturschutzstation nistet und brütet. Burkhardt Böttcher zeigte den Kindern außerdem verschiedene Schlaf- und Nistmöglichkeiten für Fledermäuse und Vögel.
Nur kurz zeigten sich den Grundschülern die größten tierischen Mitbewohner der Naturschutzstation. Seit mehreren Jahren lebt auf dem Areal eine der ältesten, bedrohten Hausschafrassen, die Skudden. Weiter ging der Rundgang vorbei an einer der zahlreichen Schautafeln mit Informationen zu Schmetterlingen, ehe die Geschmacksnerven der Erstklässler an der Kräuterspirale getestet wurden. Zitronenmelisse, Minze oder Thymian wurden u. a. verkostet. Höhepunkt aus Sicht der Kinder war der hauseigene Teich, in dem kleine Frösche und Molche beheimatet sind. „Ich finde es interessant, Natur so nah zu erleben. Am besten hat mir der Teich mit den Fröschen und dem Seetang gefallen“, sagte Felix aus Heyersdorf. Auch die 7-jährige Leonie aus Grünberg war von der Naturschutzstation sehr angetan, obwohl sie diese schon von einem früheren Besuch kannte. „Mir hat es gut hier gefallen und ich habe viel Neues erfahren. Am besten fand ich, als wir in das Vogelnest mit den Eiern schauen durften“.
Mit einem Lied bedankten sich die Kinder der 1. Klasse aus Ponitz für den gelungenen Wandertag. Der Rundgang durch das Naturareal hat bei den Grundschülern ganz sicher dazu beigetragen, das Interesse an der Natur zu wecken. Auch die Klassenlehrerin, die selbst zum ersten Mal im Schaugelände der Naturschutzstation zu Besuch war, zeigte sich beeindruckt. „Ganz toll. Die Themen passen wunderbar zum Unterricht, denn erst vor Kurzem haben wir beispielsweise den Frosch behandelt. So war es für die Kinder schön, diese Lebewesen mal in der Natur zu erleben. Gerade für die Grundschule finde ich die Naturschutzstation sehr empfehlenswert“, sagte Andrea Kurtze.
Doch nicht nur Schüler, jeder Interessierte ist in der Naturschutzstation in Grünberg herzlich willkommen und kann hier kostenlos die Natur im Altenburger Land von seiner schönsten Seite kennenlernen und sich zugleich hilfreiche Ideen und Anregungen für eine naturnahe Gestaltung des eigenen Gartens holen. So z. B. wie man ein Weidentipi selber baut. Geöffnet hat die Naturschutzstation Montag bis Freitag von 09:00 - 16:00 Uhr, nach Voranmeldung ist auch eine Besichtigung am Wochenende möglich.