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Regionales

09:46 Uhr | 01.11.2023

Als Lebensraum für viele Individuen sind die Kleingewässer im Landkreis von unschätzbarem Wert

In zehn Jahren dreißig Teiche saniert

Altenburger Land - Teiche, egal ob kleine oder große, sind in der Natur  hübsch anzusehen, bieten den Menschen Raum für Erholung und  Entspannung. Für viele andere Individuen aber sind sie von noch  größerer Bedeutung. Selbst noch so kleine Gewässer bieten etwa  vom Aussterben bedrohten Amphibien die Möglichkeit, sich  fortzupflanzen. Fische, Kröten, Muscheln und Insekten finden in  und an Teichen ein Zuhause, verschiedene Vogelarten nisten  dankbar und geschützt an den Ufern, Wasser- und Sumpfpflanzen  siedeln sich an. Nicht zuletzt wirken Teiche klimaregulierend. Weder  die Menschen noch andere Lebewesen können ohne Wasser  existieren und so sind auch die vielen Teiche in der zauberhaften  Landschaft des Altenburger Landes von unschätzbarem Wert.  

Damit sie so wertvoll bleiben, muss man sie pflegen, oftmals aufwendig  sanieren. Nicht nur, dass die untere Naturschutzbehörde ein  permanentes Auge auf die Teiche hat. Deren Sanierung wird von ihr aktiv  organisiert, begleitet und überwacht. Und so gelang es, in den  zurückliegenden zehn Jahren im Altenburger Land 30 Teiche zu  sanieren, die zusammen eine Wasserfläche von rund zehn Hektar  haben. Die meist recht aufwendigen und mit nicht unerheblichen  finanziellen Mitteln verbundenen Teichsanierungen gelingen  ausnahmslos im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen. Das bedeutet:  Wer in der Natur etwas kaputt macht, zum Beispiel etwas baut, eine  Fläche mit Bitumen versiegelt, muss an anderer Stelle wieder etwas

 

gutmachen. Seit vielen Jahren arbeitet die untere Naturschutzbehörde  konstruktiv und eng mit zu Ausgleichsmaßnahmen verpflichteten  Unternehmern und Kommunen zusammen. Neben dem Anpflanzen von  Bäumen, Hecken, Alleen und Blühstreifen sind ganz besonders  Teichsanierungen eine Möglichkeit, der Natur etwas Gutes zu tun.  

Wieder richtig gut geht es heute der kleinen Teichkette in Starkenberg,  einem Flächennaturdenkmal, genannt „Die Drusen“. Rund um die  idyllisch gelegenen Teiche kann man wunderbar spazieren gehen.  „Nachdem das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr im Oktober  2012 die Ortsumgehung der Bundesstraße 93 in Gößnitz fertiggestellt  hatte, widmete sich der Bauherr als Ausgleich der Sanierung der vier  kleinen Teiche. Die Überläufe der Gewässer und die Mönche waren  kaputt, die Teiche als solche kaum noch erkennbar, weil komplett  verlandet“, erinnert sich Jens Lindner von der unteren  Naturschutzbehörde des Landratsamtes. Gemeinsam entwickelten die  beiden Ämter ein Sanierungskonzept und das Landesamt setzte die  Maßnahmen in die Tat um: Mit schwerem Gerät wurden die Teiche  entschlammt und alle Bauwerke neu hergestellt, so dass aus der  Starkenberger Kiesgrube zulaufendes Grundwasser die Teiche wieder  fluten konnte. „Die Qualität des Teichwassers ist wirklich sehr gut.  Seerosen, Schilf, Fische, Amphibien und Libellen haben hier wieder  einen Lebensraum gefunden“, freut sich Jens Lindner, der die Teiche in  regelmäßigen Abständen begutachtet und bei einer seiner letzten  Stippvisiten sogleich neue Maßnahmen zum Erhalt der Teichkette  angeordnet hatte: „Die Dämme müssen gesäubert werden und in Sachen  Gehölzpflege ist auch ein bisschen was zu tun. Das wird das Landesamt  für Bau und Verkehr bis zum kommenden Frühjahr erledigen.“ 

Eingebettet in die Felder der Agrargenossenschaft Ziegelheim liegt am  Ortsrand von Engertsdorf ein Teich, der dank Sanierung ebenso gerettet werden konnte. Hierfür engagierte sich die Leipziger Gastransportfirma  Ontras, die bis vor zwei Jahren eine verschlissene Ferngasleitung durch  den Landkreis erneuerte und daraufhin zu einer Ausgleichmaßnahme  verpflichtet war. Nach einer grundlegenden Entschlammung des kleinen 

 

Gewässers und der Entfernung von reichlich Bewuchs inmitten des  Teiches wurden Tief- und Flachwasserbereiche angelegt, in denen sich  nun wieder verschiedene Amphibien tummeln. Auch eine Entenfamilie  hat den Teich für sich entdeckt und am Ufer gedeihen verschiedene  Wasser- und Sumpfpflanzen. „Teiche gehören zu den ökologisch  wertvollsten und artenreichsten Lebensräumen in unserer Landschaft.  Durch Landwirtschaft, Straßenbau oder andere Eingriffe sind jedoch mit  der Zeit etliche Kleingewässer verschwunden und viele Tier- und  Pflanzenarten haben damit ihren Lebensraum verloren. Aus diesem  Grund müssen wir unsere noch vorhandenen Teiche aufmerksam im  Blick behalten, Pflege- und Sanierungsarbeiten rechtzeitig planen und  umsetzen“, erklärt Jens Lindner weiter. 

Und so sitzen die Verantwortlichen für eine weitere Maßnahme bereits in  den Startlöchern. In den kommenden zwei Jahren soll die Sanierung des  zwei Hektar großen Teiches in Langenleuba-Niederhain beginnen – eine  Ausgleichmaßnahme der Deutschen Bahn, die den S-Bahn 

Streckenabschnitt zwischen Regis-Breitingen und Treben als Teil der  Sachsen-Franken-Magistrale ausgebaut hatte. „Das wird ein  Großprojekt“, blickt Jens Lindner voraus. „Der Teich muss erst einmal  komplett trockengelegt werden. Damit die Bagger und Lastkraftwagen  dort verkehren können, muss vorübergehend eine Zufahrtsstraße  angelegt werden.“ Bereits erneuert wurde der Zulauf zum Teich. Hier  entstand eine sogenannte raue Rampe als Ersatz für ein Wehr. Jens  Lindner bring es auf den Punkt: „Der Teich ist komplett verschlammt und  das wenige Wasser darin ist sehr trüb. Wenn wir jetzt nichts tun, geht uns  der Teich verloren. Und mit ihm der Lebensraum für unzählige Tiere und  Pflanzen.“

 

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