Altenburg, 27.08.2025 00:20 Uhr

Regionales

14:26 Uhr | 08.11.2022

Fenster vom Lindenau Museum werden saniert

Altenburg/Apolda. Denkmalgeschütze Fenster fachgerecht zu  restaurieren oder originalgetreu nachzubauen, das ist genau sein  Metier. An vielen historischen Gebäuden Thüringens hat  Tischlermeister Christian Kalkoff aus Niederroßla in den  vergangenen Jahren Hand angelegt. Jetzt hat die Kreisverwaltung  den erfahrenen Fachmann damit beauftragt, die verschlissenen  Fenster des Altenburger Lindenau-Museums im Zuge der  großangelegten, rund 48 Millionen teuren Gebäudesanierung  einschließlich Herzoglicher Marstall auf Vordermann zu bringen. 

63 Fenster zählt das Altenburger Lindenau-Museum im ersten und  zweiten Obergeschoss. Im ersten Obergeschoss sind es noch immer  genau jene, die der Altenburger Architekt Julius Robert Enger bei der  Errichtung des Lindenau-Museums zwischen 1873 und 1876 einbauen  ließ. Wenngleich nennenswerte Beschädigungen natürlich in der  Vergangenheit fortlaufend behoben wurden, ist doch die letzte  umfassende Sanierung sehr viele Jahre her und so weisen die Fenster  einen hohen Grad der Verwitterung und Risse im Holz auf. Christian  Kalkoff, der in Niederroßla nahe Apolda in vierter Generation eine  Tischlerei mit vier Angestellten betreibt, kennt sich mit derartigen  Projekten bestens aus. Vor noch nicht allzu langer Zeit gingen bereits  die Fenster des Wartburg-Torhauses, die von Schloss Friedenstein,  vom Stadtschloss Weimar und von der Bibliothek Anna Amalia Weimar durch die Hände des 39-Jährigen, der sich auf die denkmalgerechte  Sanierung von Kulturdenkmälern spezialisiert hat.  

Vor Ort in Altenburg hat Christian Kalkoff mit seinem Team vor wenigen  Tagen im ersten Obergeschoss des Lindenau-Museums die ersten  Fenster ausgebaut und in seine Werkstatt nach Niederroßla  abtransportiert, die Öffnungen in der Fassade fachgerecht mit Platten  verschlossen. „Zuerst wird jeder der vier Flügel eines  

Rundbogenfensters von uns vorsichtig entglast. Dafür ist ein bisschen  Fingerspitzengefühl erforderlich, denn die Scheibe ist kaum drei  Millimeter dick. Im Anschluss wird der Fensterrahmen mit Heißluft von  sämtlichen Farbschichten befreit und geschliffen, die verwitterten  Wetterschenkel werden neu gebaut und ausgewechselt. Dafür  verwenden wir Eichenholz“, erklärt Christian Kalkoff die einzelnen  Arbeitsschritte. Danach könne man den Rahmen neu streichen und das  Glas wieder einsetzen. Auch die Fensterbeschläge aus Naturhorn hat  der Tischlermeister mit seinen Kollegen bis dahin überarbeitet. Alles in  allem, so hat Christian Kalkoff kalkuliert, sind etwa 32 Arbeitsstunden  erforderlich, um ein 1,85 Meter mal 3,40 Meter großes historisches  Fenster neu aufzubereiten. Ein Prozess, der sich über die nächsten  Monate erstrecken wird. 

Während Kalkoff die 30 Holz- beziehungsweise Holz-Stahl-Fenster aus  der ersten Etage des Neo-Renaissance-Baus etappenweise restauriert,  wird er jene 33 aus dem zweiten Obergeschoss originalgetreu  nachbauen. Damit will er zu Beginn des neuen Jahres loslegen, hat  dafür bereits sechs Kubikmeter feines Thüringer Eichenholz geordert  und mit den ersten vorbereitenden Arbeiten begonnen. „Wir sind im  Moment dabei, für diese Fernster nach historischem Vorbild die je  achtzig Zentimeter langen Wetterschenkel zu fräsen. Das werden  immerhin 240 laufende Meter sein“, lässt der Meister wissen. Und so  wird in den kommenden Monaten ein altes Fenster nach dem anderen in neuem Glanz erstrahlen – ein sichtbares Zeichen dafür, dass die  Sanierung des Altenburger Lindenau-Museums weiter voranschreitet. 

Erheblicher Platzmangel, eine veraltete Ausstattung etwa bei  technischen Anlagen und sanitären Einrichtungen, nicht vorhandene  Klimatechnik und ein fehlender barrierefreier Zugang machen die  umfangreiche Sanierung erforderlich. Dabei handelt es sich um die  größten baulichen Veränderungen seit der Errichtung des  Museumsgebäudes im Jahre 1876. Aus diesem Grund ist das Haus an  der Gabelentzstraße seit Januar 2020 geschlossen. Das Interim des  Museums befindet sich in der Kunstgasse 1 in Altenburg. 

 

 

weitere Meldungen aus dieser Rubrik

22.08.2025

10 Jahre Musiker-Treffen in Altenburg

Altenburg - "Musik verbindet – und in Altenburg ganz besonders. Seit zehn Jahren bringt das Altenburger Musikertreffen Musikerinnen und... [mehr]

15.08.2025

Delegation aus Hickory zu Gast im Altenburger Land

Eine besondere Delegation beehrt ab morgen den Landkreis Altenburger Land zu einem Besuch. Die 16-köpfige Gruppe der Western Piedmont... [mehr]

20.08.2025

Sparen mit System: Rabattcodes

Ob Technik, Haushaltsgeräte oder Lifestyleprodukte – wer online einkauft, vergleicht nicht nur Preise, sondern sucht auch gezielt nach... [mehr]

20.08.2025

Schwarzer Humor trifft Lebenslust

Das Theater Altenburg Gera bringt die Geschichte von „Harold und Maude“ nach dem Kultfilmklassiker aus dem Jahr 1971 auf die Bühne und... [mehr]

26.08.2025

Chillende Enten: Blickfang und Fotomotiv

Sind die etwa echt? Diese Frage kam sicher schon vielen Spaziergängern in den Sinn, deren Blicke auf zwei große weiße Vögel fielen, die... [mehr]

18.08.2025

Individuelles Wohnen in Altenburg:

Altenburg entwickelt sich zunehmend zu einem spannenden Standort für junge Immobilienkäufer im Alter von 25 bis 35 Jahren, die sich den... [mehr]

24.08.2025

Gott ImPuls am 24. August 2025

Gottesdienst für das Altenburger Land mit Thomas Fischer, Franziska und Reinhard Haucke   [mehr]

22.08.2025

Thüringen.TV

Geschichten und Beiträge aus dem Freistaat [mehr]

21.08.2025

Eindrücke von #fixumdenteich

Sport, Spaß und Teamgeist – das alles gab es auch in diesem Jahr wieder bei der Aktion Fixumdenteich 2025, organisiert vom Team des... [mehr]

AGB TV - Livestream
Neu in der Mediathek

Der Wochenspiegel für das Altenburger Land

Wochenspiegel vom 21. August 2025

Sendung vom 22.08.2025

Thüringen.TV

Thüringen.TV

Sendung vom 21.08.2025

Kultur im Altenburger Land

Kultur im Altenburger Land

Sendung vom 15.08.2025