Im Streit um die Bebauung des Areals am Markt in Altenburg unterstützt Anja Siegesmund, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, das unermüdliche Engagement der Vertreterinnen und Vertreter des Stadtforums Altenburg, die sich mit einer Petition vom 22. Januar 2011 an den Thüringer Landtag wandten, um den Interessenkonflikt zwischen Denkmalschützern und Denkmalschutzgegnern zu lösen. „Gleichzeitig ist es jedoch bedauerlich, dass die Stadtverwaltung Altenburg sowie die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWG) nach wie vor keinerlei Kompromissbereitschaft zeigen und damit das historische Erbe der Stadt Altenburg aufs Spiel setzen. Das sorgt inzwischen weit über Altenburgs Grenzen hinaus für Kopfschütteln,“ so Siegesmund. Das Stadtforum Altenburg forderte in der Petition eine Vermittlungsrunde zwischen der Stadtverwaltung Altenburg, der SWG und dem Stadtforum. Zudem forderten sie, die Befangenheit der Unteren Denkmalschutzbehörde bei der Erteilung der Abrissgenehmigung zu prüfen, da diese beim Bauamt der Stadt Altenburg angesiedelt ist. Kritikwürdig ist daran vor allem, dass der Oberbürgermeister der Stadt Altenburg, Michael Wolf, gleichzeitig als Gesellschafter der SWG, die zu 100 % Eigentümer der Stadt Altenburg ist, die Bauherrenseite vertritt, sich als Aufsichtsratsvorsitzender der SWG selbst kontrolliert und als Chef der Stadtverwaltung auch noch für die Abrissgenehmigung seines eigenen Bauantrages zuständig ist.
„Zwar wurde die Erlaubnis zum Abriss des Gebäudes „Bei der Brüderkirche 9“ mittlerweile von der Unteren Denkmalschutzbehörde erteilt. Die Prüfung dieses Bescheides sowie der Unterlagen des Petitionsausschusses durch die Obere Denkmalschutzbehörde (Landesverwaltungsamt) ist aber noch nicht abgeschlossen,“ so Siegesmund. Die bündnisgrüne Fraktionschefin hofft daher inständig, dass die Vernunft siegen wird. „Die Chance den Abriss historisch bedeutender Häuser in Altenburg zu verhindern, hängt nun nur noch an einem seidenen Faden. Ich hoffe daher sehr, das man sich richtig entscheiden wird, denn die Stadt Altenburg braucht keine gesichtslosen Neubauten, sondern sanierte Altbauten, die von der geschichtsreichen Vergangenheit der Stadt zeugen. Nur so ist eine nachhaltige Stadtentwicklung möglich, die die touristische Attraktivität der Stadt stärkt sowie die
Lebensqualität der Stadtbewohner erhöht,“ so Siegesmund. „Unklar ist mir auch nach meinem Besuch bei der SWG, weshalb die Bauherren die Inanspruchnahme von Fördermitteln zur Sanierung verweigern. Ich bin mir sicher, dass eine Sanierung möglich ist, es ist nur eine Frage des Wollens,“ schließt Siegesmund.