Zur Veranstaltung „Parkinson und mehr...!" lädt die Klinik für Neurologie am Dienstag, 5. September 2017, 16 Uhr in den Hörsaal des Klinikums Altenburger Land ein.
Die Abteilung für Bewegungsstörungen/Parkinson der Klinik ist auf die Behandlung von Menschen mit Parkinsonerkrankung spezialisiert. „In der Veranstaltung wollen wir, die Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten der Abteilung für Bewegungsstörungen/ Parkinson, uns und unsere Arbeit vorstellen. Wir wollen über die Krankheit informieren und aufklären" sagt der Chefarzt der neurologischen Klinik, Prof. Dr. Jörg Berrouschot.
PD Dr. Dirk Winkler, Neurochirurg am Universitätsklinikum in Leipzig, spricht zu Gegenwart und Zukunft der Tiefen Hirnstimulation bei Parkinson. Was man bei Gedächtnisstörungen auf Grund von Parkinson tun kann ist das Thema von Neuropsychologin Anja Franz-Rockahr vom Klinikum Altenburger Land. Oberärztin Annett Stoll gibt Hinweise, was bei Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht etc. zu beachten ist. Die Deutsche Parkinsonvereinigung stellt sich und ihre Aufgaben vor.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Hintergrund
Der Morbus Parkinson, wie die Krankheit auch genannt wird, ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung. Die Leitsymptome sind Muskelstarre, verlangsamte Bewegungen bis hin zur Bewegungslosigkeit, Muskelzittern und Haltungsinstabilität. Nach der Alzheimer-Demenz ist Parkinson in Deutschland die am häufigsten vorkommende degenerative Nervenerkrankung. Etwa 250.000 bis 300.000 Menschen sind davon betroffen. Parkinson tritt häufig zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf, selten auch früher (vor dem 40. Lebensjahr).
Für die Diagnostik der Erkrankung steht der Klinik für Neurologie ein breites Spektrum an Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung, u. a. die Magnetresonanztomographie (MRT), die Computertomographie (CT) und neurologische Untersuchungsmethoden. Da die Parkinsonbehandlung eine sehr komplexe ist, beschränkt sie sich nicht ausschließlich auf ärztliche und pflegerische Maßnahmen, sondern bezieht Ergo- und Physiotherapie, Logopädie, Neuropsychologie und den Sozialdienst mit ein. Vor allem geht es um den Erhalt von Beweglichkeit und damit verbunden um Lebensqualität und Lebensfreude für die Patienten. Die genauen Ursachen für Parkinson sind auch heute noch nicht umfassend geklärt. Man weiß aber, dass ein Dopaminmangel zu Störungen im Bewegungszentrum des Gehirns führt. Dadurch kann es zu Bewegungseinschränkungen, Zittern, Schulter- und Nackenschmerzen, auch zu Depressionen und Schlafstörungen kommen.
Parkinson wird in erster Linie mit Medikamenten behandelt. Die Medikamenteneinstellung nehmen Fachärzte für Neurologie nach den aktuellen Empfehlungen der Fachgesellschaften vor. Bei fortgeschrittenem Krankheitsbild kann die Einstellung auf eine Medikamentenpumpe erforderlich werden. Diese erfolgt immer stationär. Aber auch Patienten, die schon mit einer Medikamentenpumpe ausgestattet sind, werden in der Klinik kompetent betreut. Die Fachärzte und speziell ausgebildetes Pflegepersonal (so genannte Parkinson-Nurse) kümmern sich während eines Krankenhausaufenthaltes um die Patienten und sind auch nach der Entlassung weiter als Ansprechpartner für sie da.